Forschung / Projekte

gute gesellschaft - Persönlichkeitsbildung an der Hochschule

Persönlichkeitsbildung ist in aller Munde und scheint angesichts der veränderten gesellschaftlich-kulturellen Verhältnisse wichtiger denn je zu sein. Dennoch ist Persönlichkeitsbildung nicht gleich Persönlichkeitsbildung, weil es ein Unterschied ist, aus welcher Perspektive, mit welchen Grundannahmen und mit welchem Ziel sie betrieben wird.

Das Projekt gute gesellschaft visiert eine christlich-fundierte ganzheitliche Persönlichkeitsbildung an, die es dem Einzelnen ermöglicht, sich innerhalb des Studiums bzw. der Berufsausbildung nicht nur intellektuell, sondern auch emotional und spirituell zu entwickeln. Denkerischer Hintergrund ist das christliche Menschenbild, aber auch die katholische Soziallehre sowie die neuesten lerntheoretischen und neurobiologischen Erkenntnisse. Der katholisch-theologische Bildungsauftrag wird mit dem Bildungsziel von Bologna und den veränderten Anforderungen der Arbeitswelt kombiniert. Im Einzelnen bedeutet das: Jeder Mensch verfügt über ein umfangreiches, sehr individuelles Kompetenzprofil mit besonderen Talenten. Dieses Potenzial zu entdecken, Stärken sichtbar zu machen und Schwächen zu erkennen sowie Methoden bereitzustellen, um die Talente des Einzelnen innerhalb eines gemeinsamen Lehr-Lern-Prozesses von Lehrenden und Lernenden weiterzuentwickeln und zu entfalten, ist Ziel von gute gesellschaft. Zugleich hat die Neurobiologie und Kognitionswissenschaft bestätigt, dass Menschen am besten lernen, wenn sie sich Wissen selbstständig aneignen. Darüber hinaus machen Arbeitsmarkt- sowie Bildungsforscher immer wieder darauf aufmerksam, dass die heutige Berufswelt ständigen Veränderungen unterzogen ist: Welche Berufe morgen überhaupt noch existieren oder welche neu dazukommen, ist kaum abzusehen. Anstelle von reiner Wissensvermittlung muss demnach die Ausbildung von Kompetenzen im Vordergrund stehen.

Weitere Informationen zu gute gesellschaft finden Sie hier.

Das Projekt kombiniert alle drei Aspekte - das christliche Menschenbild mit seinem katholischen Bildungsauftrag, die Neurodidaktik sowie die Herausforderungen der Arbeitswelt - miteinander, was dazu führt, dass der/die Lernende selbst zum Ausgangspunkt des Bildungsprozesses gemacht wird und ihr/ihm Lernräume angeboten werden, in denen sie/er sich optimal persönlichkeitsprägend bilden kann. Insoweit verfügt das Projekt über sechs Säulen:

1. Forschungen zur ganzheitlichen theologisch-fundierten Persönlichkeitsbildung;

2. Handreichungen zur Durchführung des Konzeptes, speziell in der Kirchengeschichte;

3. Kurse sowie Coachings für Schülerinnen und Schüler sowie Studierende und Prae- bzw. Postdocs zur Talentfindung und Talententwicklung und damit Berufsfindung;

ready.study.go

Prüfungsmanagement für 1. und 2. Semester und ab 3. Semester

Ambrosianum College (Kooperationspartner)

4. Kurse für Berufstätige und in der Pastoral Tätige;

Seminar: Kurswechsel?! Erfolgreich durch den Beruf

5. Kurse für Multiplikator/innen zur Gestaltung der eigenen Lehre vor dem Hintergrund einer ganzheitlichen christlich-fundierten Persönlichkeitsbildung;

Vorlesungen attraktiv gestalten - Grundstufe

Lust auf große Gruppen - Grundstufe

Hochschuldidaktik der Theologie I und II und III

Promotionen betreuen

Führen und begleiten in Lehre und Forschung

Zeit und Lehrstuhlmanagement 

Empathie und Perspektivenwechsel. Persönlichkeitsbildung im Fachunterricht

6. Train-the-Trainer-Programme zur Ausbildung von Multiplikator/innen zur Durchführung der unter 3. genannten Kurse;

Konzept und Übersicht der Ausbildung

Berufsbegleitende Multiplikator/inn/en-Ausbildung

Start im September 2018: Termine

 

Bereits erschienen:

Herausgeberschaften

  • Mensch. Talent. Zukunft. Persönlichkeitsbildung in der Hochschule - mit Basis - Curriculum (Mittelpunkt Mensch, Bd. 1), Ostfildern 2021.
  • Wie bildet Geschichte? in: Rottenburger Jahrbuch für Kirchengeschichte 37 (2018).
  • An Differenzen lernen. Tübinger Grundkurse als theologischer Ort (Tübinger Perspektiven zur Pastoraltheologie und Religionspädagogik, Bd. 50), Münster 2013 [mit Christian Bauer und Martin Kirschner].

Aufsätze

  • Kirchengeschichte als Angewandte Theologie – ein Widerspruch in sich?, in: Andreas Leinhäupl, Ralf Gaus (Hg.), Angewandte Theologie studieren – Ein Lese- und Studienbuch, Ostfildern 2021, 57-65 [im Druck].
  • Für einen Haltungswechsel. Zum Potenzial katholischer Bildung, in: Herder Korrespondenz 1 (2021), 37f.
  • Was ist der Mensch? Antworten der mittelalterlichen Theologie. 24./25. Juni 2019, KU Linz. Jahrestagung der Internationalen Gesellschaft für Theologische Mediävistik (IGTM), in: Archa Verbi. Yearbook for the Study of Medieval Theology 16 (2019), 196-199. [zusammen mit Marianne Silbergasser]
  • Wie Kirchengeschichte zur Auffindung von personaler Authentizität heute beitragen kann, in: Michael Hofer, Christian Rößner (Hg.), Zwischen Illusion und Ideal. Authentizität als Anspruch und Versprechen, Regensburg 2019, 133-154.
  • Erziehung zum guten christlichen Leben. Hölle und Fegefeuer in Mittelalter und Neuzeit, in: Theologisch-praktische Quartalschrift 2 (2019), Regensburg 2019, 176-185.
  • Wie bildet Geschichte? in: Rottenburger Jahrbuch für Kirchengeschichte 37 (2018) 17-35.
  • Empathie und Perspektivenwechsel. Geschichte bildet Persönlichkeit! Ein Workshopbericht, in: Rottenburger Jahrbuch für Kirchengeschichte 37 (2018).
  • Nimm dein Studium selbst in die Hand. Zu einer veränderten Lehr-Lernkultur im Theologiestudium, in: Norbert Brieden/Oliver Reis (Hg.), Glaubensreflexion - Berufsorientierung - theologische Habitusbildung. Der Einstieg ins Theologiestudium als hochschuldidaktische Herausforderung (Theologie und Hochschuldidaktik 8), Berlin 2018, 289-301.
  • "Zu Wachstum und Reife verhelfen". Zum Bildungspotenzial der Kirchengeschichte, in: Theologisch-Praktische Quartalschrift 166 (2018) 77-87.
  • Von Kontinuitäten und Wandlungen - Die Grundwissen II-Vorlesung im Basismodul, in: Florian Bock - Christian Handschuh - Andreas Henkelmann (Hg.), Hochschuldidaktische Perspektiven auf die Kirchengeschichte (Theologie und Hochschuldidaktik, Bd. 6), Münster 2015, 71-89.
  • Metakognitiver Kompetenzerwerb und Perspektivenwechsel in der Vorlesung - Kirchengeschichte im Aufbau- und Vertiefungsmodul, in: Florian Bock - Christian Handschuh - Andreas Henkelmann (Hg.), Hochschuldidaktische Perspektiven auf die Kirchengeschichte (Theologie und Hochschuldidaktik, Bd. 6), Münster 2015, 37-49.
  • Einleitung, in: Christian Bauer, Martin Kirschner, Ines Weber (Hg.), An Differenzen lernen. Tübinger Grundkurse als theologischer Ort (Tübinger Perspektiven zur Pastoraltheologie und Religionspädagogik, Bd. 50), Münster 2013, 8-31 [mit Christian Bauer und Martin Kirschner].
  • Personenorientierte Geschichte. Theologische Bildung und Mittlere und Neuere Kirchengeschichte, in: Christian Bauer, Martin Kirschner, Ines Weber (Hg.), An Differenzen lernen. Tübinger Grundkurse als theologischer Ort (Tübinger Perspektiven zur Pastoraltheologie und Religionspädagogik, Bd. 50), Münster 2013, 48-55.
  • Katholische Theologie - Bologna aktiv gestaltend. Ein Plädoyer für Persönlichkeits-bildung an der Hochschule, in: ET Studies. Journal of the European Society for Catholic Theology 3 (2012), 255-271.
  • Auf dem Weg zur Traumpromotion?, in: attempto. Forum der Universität Tübingen Dezember (2011), 14f.

In Planung/Im Erscheinen:

Monographien

  • Gemeindemodelle. Quellen – Texte – Fragen [Arbeitstitel] (Mittelpunkt Mensch, Bd. 2), Ostfildern 2022 [in Vorbereitung].